20. Februar 2016

 

Wer bestimmt eigentlich , was richtig ist und was falsch?

 

Oder besser gefragt:

 

Warum lässt man nicht jeden so glücklich werden , wie er es möchte?

 

 

 

Gestern haben wir  einen Gästebucheintrag bekommen, mit dem wir  eigentlich schon lange gerechnet hatten…..

 

Herr oder Frau Raszpir schrieb uns folgenden Gästebucheintrag…

 

Sehr geehrte Fa. Wemhoff,bin ich denn die Einzige,die ausser viel Lob für Ihre Zucht auch kritisieren muss,dass es mittlerweile zu viele Hunde/Rassen geworden sind.Schade,dass es nicht bei der Mops

 

und Bully Zucht geblieben ist...Mit freundl. Gruss G.Raszpir

 

 

 

Dazu möchte ich folgendes bemerken.

 

Seit frühester Kindheit haben mich Hunde in jeder Größe und Ausrichtung fasziniert. Die Kleinen, weil sie so niedlich und doch charakterlich so groß sein können. Die Arbeitshunde, die so unglaubliche Fähigkeiten in ihren Einsatzbereichen beweisen. Die Riesen unter den Hunden , die aufgrund ihrer Souveränität so viel Sanftmut ausstrahlen  und und und…..

 

Mein ganzes Leben haben mich Hunde unterschiedlichster Couleur unter unterschiedlichen Lebensbedingungen begleitet. Mal passten sie wunderbar in unsere Lebenssituation , manchmal war es eher suboptimal….Als wir beispielsweise vor 25 Jahren unseren ersten Basset-Hound bei uns aufnahmen und dann berufsbedingt eine Wohnung im ersten Stock bezogen, war es für unseren Kaspar , der bis dato ebenerdig mit uns ein Haus mit Garten bewohnt hatte , anatomisch schon eine echte Herausforderung…

 

Letzen Endes aber ist die Faszination für viele Hunderassen geblieben….

 

 

 

Und als wir vor fast zehn Jahren auf dieses Gehöft zogen, ich die Möglichkeit hatte, mich zu 100 % auf meine Passion , die Hundezucht, einzulassen und hier allen Hunderassen, egal ob filigranem Windspiel oder aber auch einem hochbegabten Jagdhund inmitten eines lustigen Rudels aus Möpsen und französischen Bulldoggen ein extrem hundegerechtes und erfülltes Leben bieten zu können—hat das mich und auch meine Familie sehr glücklich gemacht.

 

Meine Frau teilte oftmals die Bedenken der „Anderen“… und fragte so manches Mal: „ Meinst Du , die Welpenkäufer finden das gut, wenn wir nun auch noch einen Dackel oder einen Basset.Hound in unsere Familie aufnehmen?“

 

Und ich habe immer gesagt:“ Ich bin keine Zwanzig mehr, ich habe vielleicht noch , wenn alles gut läuft 20 oder vielleicht 30 Jahre, eventuell aber auch viel weniger… und wenn Hunde unterschiedlicher Couleur dazu beitragen, dass mein und unser Leben bunter , abwechslungsreicher und erfüllter wird und es den Hunden dabei gut geht, dann ist es mir herzlich egal, was andere Leute darüber denken.“ Jeder Mensch,  der einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat und erfahren musste, dass es nicht selbstverständlich ist, gesund und guter Dinge zu sein, eventuell auch schon den einen oder anderen Bekannten verloren hat, erkennt , dass Zeit ein hohes Gut und vor allem endliches Gut ist. Von daher habe ich für mein Leben beschlossen, dass vieles nicht aufgeschoben werden sollte, sondern man besser beraten ist, erfüllbare Wünsche zeitnah versuchen umzusetzen.  Und wenn der Wunsch nach einem Hund einer bestimmten Rasse vorhanden ist und die Umstände die Anschaffung eines solchen Hundes erlauben, warum sollte man sich das vergeben?

 

Oder glaubt denn wirklich jemand im Ernst , dass es seriöser ist, wenn wir nun unser Leben mit zahlreichen Möpsen teilen als dass dazwischen auch ein Dackel, ein Magyar Vizsla, ein Cavalier oder auch ein gemütlicher Basset rumläuft.

 

Und auch die Aufzucht eines Mopses unterscheidet sich auch nur minimal von der Aufzucht eines Dackels---- es ist nur abwechslungsreich und macht ganz viel Freude und man lernt so unglaublich viel dazu.

 

 

 

In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn unsere Gesellschaft tolerant bleibt und das Leben anderer nicht in Schablonen steckt und bewertet, ohne  die Menschen und deren Leben jemals kennengelernt zu haben.

 

Ihnen , Herr oder Frau Raszpir danke ich für Ihre kritische Einlassung und biete Ihnen gerne an, uns zu besuchen und sich davon zu überzeugen,  dass es den Hunden und uns gefällt , so wie wir leben.

 

Seien  wir doch einfach ähnlich tolerant wie unsere Hunde es uns tagtäglich vorleben!

 

Andreas Wemhoff

 

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